6. Oktober 2022 Ausstellung/Kultur Stadt Neunkirchen ehrt Antifaschisten

Franz Schnei

Information

Veranstaltungsort

Rathaus Galerie
Oberer Markt 16
66538 Neunkirchen

Zeit

06.10.2022, 15:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus

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Stadt Neunkirchen ehrt Antifaschisten

Ein Ereignis mit Seltenheitswert: die Stadt Neunkirchen ehrt den Maler, Graphiker, Keramiker, Kommunisten und Antifaschisten FRANZ SCHNEIDER (1901-1971) auch unter dem Künstlernamen FRANZ SCHNEI bekannt.
Der in Saarbrücken geborene lernte Dekorateur und Plakatmaler, schloss sich in den 20er Jahren der Kommunistischen Partei an und kämpfte später mit seiner Kunst gegen den Anschluss seiner Heimat an Hitlerdeutschland. Wie viele seiner Genoss*innen musste auch Schnei nach 1935 das Saarland verlassen und fand Aufnahme in Frankreich.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam er zunächst in ein französisches Internierungslager, von dort überstellte ihn die Geheime Staatspolizei ins Konzentrationslager Sachsenhausen, wo er bis zur Befreiung 1945 blieb.
Die Zeit der Teil-Autonomie des Saarlandes nach dem Weltkrieg von 1947 bis 1956 bedeutete nicht nur, dass saarländische Sportler an internationalen Wettkämpfen, so z.B. an der an der Olympiade in Helsinki, teilnehmen durften. Auch für die Kommunist*innen - meist NS-Verfolgte - war dies eine besondere Zeit. So reiste 1949 auf Vermittlung der KP-Saar eine Delegation von saarländischen Friedenskämpfern, Politikern und Künstlern zur Weltfriedenskonferenz nach Paris. Darunter die zwei bekannten Maler: Franz Schnei und Fritz Zolnhofer.
Beide trafen im April 1949 während der Pariser Friedenskonferenz mit Pablo Picasso zusammen. Picasso – der selbst bis zum Lebensende Mitglied der KP war - muss von Franz Schnei standhafter Haltung gegen die Nazis und seinem Kunstverstand sehr angetan gewesen sein, denn er lud ihn zu sich ins südfranzösische Vallauris ein um dort mit Keramiken zu arbeiten. Dank Picassos Fürsprache fand Schnei dort schnell ein Atelier und erhielt sogar 1955 auf einer Ausstellung in Cannes eine Goldmedaille für seine Werke. Noch bis 1960 war Schnei häufiger Gast bei Picasso, bis die Aufträge in der Heimat – darunter die Mosaiken am alten Neunkircher Hallenbad - ihm immer weniger Zeit für Reisen ließen.


Die Rosa Luxemburg Stiftung und VVN-Bund der Antifaschisten Saar freuen sich über die Würdigung des standhaften Antifaschisten Franz Schnei und werden mit großer Neugier die ihm gewidmeten Ausstellungen „Franz Schnei: Bilder - Zeit der Emigration“ und „Franz Schnei: Vallauris-Keramische Arbeiten“ besuchen.
Treffpunkt:
15 Uhr: Rathaus Galerie Neunkirchen, Oberer Markt 16
18 Uhr: Galerie Neunkircher Künstlerkreises, Oberer Markt 1

Fahrgemeinschaft von Saarbrücken aus möglich.

Standort

Kontakt

Peter Imandt Gesellschaft/Rosa Luxemburg Stiftung Saarland

Telefon: 0681 5953892