Nachricht | Candice Breitz Anatomie eines Vorfalls

Ende 2023 wurde der international bekannten Künstlerin Candice Breitz fristlos gekündigt. Sie hatte seit 3 Jahren mit der Modernen Galerie Saarbrücken an einer Ausstellung ihres Werkes über die Sex-Arbeit in Südafrika im Frühjahr 2024 gearbeitet.
Der Vorwurf: „Israelhass“. Dabei konnte die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz keinerlei stichhaltiges Argument für ihren Vorwurf nennen. Mehr noch, Candice Breitz ist selbst Jüdin und erklärte, dass ihr nichts fernerliege als das entsetzliche Massaker der Hamas an Israelis zu rechtfertigen oder zu relativieren.
Entscheidende Rolle bei der Absage spielte die Kultusministerin Christine Streichert-Clivot (SPD), die ohne ein Gespräch mit der Künstlerin zu suchen, die Kunst- und Kulturwissenschaftliche Vorständin Dr. Andrea Jahn anwies, ihr die ministerielle Entscheidung mitzuteilen und gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten.
Die Schäden für das Saarland als Ort für kulturvollen und toleranten Umgang miteinander sind immens. Die Feuilletons der nationalen und internationalen Presse konstatieren einhellig kopfschüttelnd einen würdelosen Umgang mit Frau Breitz. Mehr noch: Das Verhalten der saarländischen Kulturpolitik erzeugte ein Klima der Verunsicherung und Angst unter hiesigen Künstler*innen.
Rosa Luxemburg Stiftung-Saarland/Peter Imandt Gesellschaft, VVN-Bund der Antifaschist*innen Saar und die ATTAC-Untere Saar haben Candice Breitz am 15. Mai 2024 zu einem Talk ins Filmhaus nach Saarbrücken eingeladen.