In Memoriam Wilhelm „Willi“ Ruschel (1924 - 1944)
Aus Eppelborn/Saar. Seine Lehre als Maschinenbauer musste er wegen der Einberufung zur Wehrmacht unterbrechen. Aus seinen Einsatz an der Ostfront wuchs in ihm die Überzeugung, dass dieser Krieg sinnlos war. Der zum Unteroffizier beförderte Ruschel, lief im Januar 1944 zur Roten Armee über. In der Kriegsgefangenschaft schloss er sich dem „Nationalkomitee Freies Deutschland“ an, dem auch Generalfeldmarschall Friedrich Paulus und andere Offiziere angehörten. Nach dem Besuch der Antifa-Schule in Shitomir wurde Ruschel als Beauftragter des NKFD einer Division der 1. Ukrainischen Front zugeteilt. Seine Aufgabe war es mit Lautsprecherdurchsagen seine ehemaligen Kameraden zum Aufgeben zu bewegen. Während eines solchen Lautsprechergesprächs von Graben zu Graben wurde er durch Granatwerferfeuer tödlich verwundet.
Seine Angehörigen in Eppelborn erfuhren hiervon nichts und wähnten ihren Wilhelm als „vermisst“. Als man sie in den 60er Jahren über sein antifaschistisches Engagement informierte, hielten sie dies für eine Lüge, denn dies hieße ja, er sei ein „Verräter“ geworden. Lieber glaubten sie an einen Wilhelm Ruschel, der „für Führer, Volk und Vaterland“ gefallenen war…